Der Schriftzug RAIFFEISEN, sichtbar an vielen Gebäuden, Fahrzeugen und Produkten in ganz Deutschland, hat eine dreifache Bedeutung:
Eine Person, eine Idee, eine Organisation.
Die Person ist Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818-1888). Er gehört zu den Gründern der genossenschaftlichen Bewegung in Deutschland und ist der Namensgeber der Raiffeisenorganisation. Seine Idee war die Selbsthilfe von Menschen in einer festen Gemeinschaft, einer Genossenschaft.
Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte entwickelte sich auf Grundlage der Ideen F.W. Raiffeisens die leistungsfähige, für die Agrarwirtschaft und ländliche Bevölkerung unentbehrliche Raiffeisen-Organisation. Ziel der Genossenschaften ist es, ihre Mitglieder dauerhaft zu fördern, sowie deren wirtschaftliche Unabhängigkeit und Existenz durch den gemeinschaftlichen Geschäftsbetrieb zu sichern.
Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung. Das sind die Grundsätze der Genossenschaften. Mittlerweile wirken Waren-, Dienstleistungs- und Agrargenossenschaften, als auch genossenschaftliche Banken im Sinne von F.W. Raiffeisen zum Wohle ihrer Mitglieder und Kunden. Heute sind in über 100 Ländern rund 350 Millionen Menschen in Genossenschaften organisiert.
Name: Friedrich Wilhelm Raiffeisen
Geburtsdatum: 30.März 1818
Geburtsort: Hamm (D)
Todesdatum: 11.März 1888
Todesort: Heddesdorf bei Neuwied (D)
1835: Eintritt in die preußische Armee
1843: Ende der Offizierslaufbahn wegen eines Augenleidens
1845: Ernennung zum Amtsbürgermeister in Weyerbusch/Westerwald
1848: Bürgermeister von Flammersfeld
1852 bis 1865: Bürgermeister in Heddesdorf
1864: Gründung des Heddesdorfer Darlehnskassenvereins (Vorbild vieler Genossenschaften bis heute)
1865: Pensionierung wegen Augenleiden
Nach F.W. Raiffeisen wurden zahlreiche Straßen, Schulen, Apotheken und Raiffeisenbanken benannt. Das Bundesministerium der Finanzen gab 1968 zu Raiffeisens 150.Geburtstag eine Fünf-Mark-Geldmünze heraus.
1958 erschien eine Wohlfahrtsmarke und 1988 eine Sondermarke der Deutschen Bundespost.